Während Einkaufs- und Supply-Chain-Teams unter Hochdruck nach neuen Bezugsquellen suchen, stehen auch Cost-Engineering-Abteilungen vor einem drängenden Problem: Viele der genutzten Kalkulationstools sind veraltet. Sie basieren auf stabilen Eingangsparametern, vorhersehbaren Preisen und kontinuierlichen Lieferantenbeziehungen – eine Annahme, die heute nicht mehr zutrifft.
Die meisten Legacy-Systeme zur Kostenkalkulation stützen sich auf Excel oder klassische Enterprise-Tools, die mit statischen historischen Daten arbeiten. Diese Systeme sind nicht darauf ausgelegt, geopolitische Risiken abzubilden oder die Auswirkungen schnell veränderlicher Materialverfügbarkeiten zu modellieren. Infolgedessen können Cost Engineers keine regionalen Preisschwankungen simulieren, keine alternativen Stücklisten (BoMs) analysieren oder Abwägungen zwischen Kosten, Lieferzeiten und Nachhaltigkeit quantifizieren – zumindest nicht in dem Tempo, das für zeitkritische Entscheidungen erforderlich ist.
Selbst wenn Hersteller bereit sind, in alternative Lieferwege zu investieren, bleiben strukturelle Hürden bestehen. Finanzverantwortliche zögern oft, neue Projekte zu unterstützen, weil China durch Produktionsausweitungen globale Marktpreise beeinflussen und neue Anbieter aus dem Markt drängen kann. Diese Kontrolle verhindert stabile Preise für neue Marktteilnehmer. Zudem werden viele kritische Materialien kundenspezifisch produziert, was Substitutionen verlangsamt und erschwert.